Im Englischen

Hier finden Sie Abstracts zu den über das Online-Handbuch publizierten Artikeln zu induktiv aus den Sprachkulturen erschlossenen Konzepten. Hierunter fallen grundlegende sprachkritische Themen wie etwa “Sprachnormierung und Sprachkritik”, “Standardisierung und Sprachkritik”, “Sprachpurismus und Sprachkritik”, “Sprachinstitutionen und Sprachkritik” oder etwa “Sprachideologien und Sprachkritik”. Über den Reiter “Sprachkritik – Europäisch” gelangen Sie zu den Vergleichsartikeln, die diese Themen in sprach- und kulturvergleichender Perspektive (im Deutschen, im Englischen, im Französischen, im Italienischen und im Kroatischen) reflektiert.


Neuer Artikel:

Sprachideologien und Sprachkritik im Englischen

Abstract. Die Sprachideologie bezieht sich auf eine Reihe von Vorstellungen davon und Überzeugungen darüber, wie Sprache zu verwenden ist, ihre Sprecher und die diskursiven Praktiken in dieser Sprachgemeinschaft. Diese Ideologie impliziert ein gewisses Maß an Konsistenz in einer Sprache und ihren standardisierten Normen und dass jede Abweichung von diesen Normen als ‚weniger als das Ideal‘ angesehen werden kann (vgl. den Grundlagenartikel in diesem Band). In diesem Artikel wird ein Überblick darüber gegeben, wie sich der ‚ideale‘ Gebrauch der englischen Sprache im Laufe der Zeit verändert hat und welchen Einfluss verschiedene soziokulturelle Ereignisse in der Geschichte auf diese Entwicklungen hatten, wobei der Schwerpunkt auf der Aussprache liegt. Es wird erörtert, wie das fast imaginäre Konzept eines gesprochenen Standards in der Geschichte des (britischen) Englisch entstanden ist. Ein gesprochener Standard, der als Received Pronunciation (RP) bezeichnet wurde, bildete ein Modell, das von der sozialen Schicht, der Geografie und dem Bildungsniveau beeinflusst wurde. Die Dominanz des RP wurde noch verstärkt, als sie 1922 von den Rundfunkanstalten der British Broadcasting Corporation (BBC) übernommen und als BBC-English bezeichnet wurde, mit dem Ziel, einen neutralen Sprachgebrauch zu verwenden, der für ein breites Publikum leicht verständlich ist. Faktoren wie die Verschiebung der sozialen Schicht und die Hegemonie der Sprachen sowie technologische Fortschritte haben dazu beigetragen, dass immer mehr Varietäten des Englischen akzeptiert werden und negative Einstellungen gegenüber weniger bekannten Akzenten und Dialekten oder nicht standardmäßigem Sprachgebrauch abgebaut werden, insbesondere im heutigen Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Den vollständigen, zitierfähigen Artikel verlinken wir Anfang Oktober 2025.


Sprachinstitutionen und Sprachkritik im Englischen

Abstract. Seit ihren Anfängen im 15. Jahrhundert vollzog sich die Standardisierung des Englischen in Großbritannien weitgehend ohne eine aktive Kontrolle durch die Regierung. So hat es in Großbritannien niemals eine Sprachinstitution gegeben, die der italienischen Accademia della Crusca oder der Académie Française vergleichbar gewesen wäre, obwohl es vor allem im 17. und 18. Jahrhundert verschiedene Bestrebungen gab, eine englische Sprachakademie zu gründen. Dennoch wurden die Kultivierung und Kodifizierung des Englischen durch eine Reihe von zum Teil einfluss-
reichen akademischen Gesellschaften unterstützt. Die Entwicklung von Sprachnormen in Großbritannien folgte jedoch seit jeher einem weitgehend deskriptiven, am Sprachgebrauch orientierten Ansatz, der Variabilität und Wandel zuließ, obwohl es auch immer wieder einzelne Stimmen gegeben hat, die eine präskriptive Haltung einnahmen und einnehmen. So hat die Fähigkeit, sich in „korrektem“ Englisch ausdrücken zu können, wenn die Situation es erfordert, nach wie vor einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert.

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Sprachpurismus und Sprachkritik im Englischen

Abstract. Sprachpurismus bezeichnet eine Aktivität, die zum Ziel hat, eine Sprache von unerwünschten Einflüssen zu reinigen. Was dabei als ‘unerwünscht’ betrachtet wird, richtet sich nach bestimmten gesellschaftlichen Idealvorstellungen, die in der Regel jedoch nur von einem Teil der Gesellschaft geteilt werden. Diese Idealvorstellungen können sich an einer nostalgisch verklärten Vergangenheit orientieren, an bestimmten ethnographischen Varietäten oder an dem Sprachgebrauch einer gesellschaftlichen Elite. Der Artikel gibt einen Überblick über verschiedene sprachpuristische Tendenzen, die im Britischen Englischen im Verlauf seiner Geschichte eine Rolle gespielt haben. Dabei ist bemerkenswert, dass sprachpuristische Bestrebungen trotz oder gerade wegen der vielfältigen Sprachkontaktsituationen, denen das Englische im Verlauf seiner Geschichte ausgesetzt war, einen eher geringen langfristigen Einfluss auf die englische Sprache genommen haben.

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Standardisierung und Sprachkritik im Englischen

Abstract. In den gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen dazu, was als Sprachnorm gilt oder gelten soll, spielt die Sprachkritik – mit ihrer Bewertung von sowohl Sprache als auch deren Sprechern – eine zentrale Rolle. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, wie sich die Einstellungen zum geschriebenen und gesprochenen Standard British English in verschiedenen sozio-historischen Kontexten verändert haben. Im Englischen lässt sich historisch eine Tendenz beobachten, die im 18. Jahrhundert mit der Orientierung an der Sprache der gebildeten britischen (Londoner) Oberschicht beginnt und sich im Laufe des 20. Jahrhunderts langsam hin zu einer Akzeptanz und Wertschätzung von lokalen Dialekten und anderen Standardvarietäten als dem Britischen Englisch entwickelt. Für eine lange Zeit jedoch wurde die Fähigkeit, sich in ‘korrekter’, d. h. standardkonformer Sprache auszudrücken, mit guter Erziehung, standesgemäßem sozialen Verhalten und Bildung assoziiert. Diese Sichtweise ist auch heute noch vielfach unterschwellig vorhanden, im Britischen Englischen ebenso wie in anderen nationalen Varietäten des Englischen, wie beispielsweise dem Amerikanischen Englisch. Standardisierung und Sprachnormen spielen zudem in den öffentlichen Debatten um politisch korrekten Sprachgebrauch eine Rolle, sowie in den akademischen Diskussionen über den Einfluss des allgemeinen Sprachgebrauchs auf unsere gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber bestimmten sozialen Gruppen.

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Sprachnormierung und Sprachkritik im Englischen

Abstract. Der Artikel skizziert auszugsweise, wie sich die komplexe öffentliche Auseinandersetzung mit sprachlichen Normen im Englischen seit dem späten 16. Jahrhundert bis heute entwickelt hat. Diese Auseinandersetzung ist eng mit den Standardisierungs- und Kodifierungsprozessen des Englischen verknüpft und spiegelt die sich verändernden gesellschaftlichen Werte, welche sich im 18. und frühen 19. Jahrhundert im Verlauf der Industrialisierung und Urbanisierung sowie der Entstehung des Britischen Empire auf der einen und dem Erstarken der Vereinigten Staaten von Amerika auf der anderen Seite ausbildeten. Die verstärkt normativ-präskriptive Debatte des frühen 19. Jahrhunderts entwickelt sich im späten 19. sowie im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu einer deskriptiven und auf Varietätenvielfalt ausgerichteten sprachwissenschaftlichen Sicht, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts durch die Erkenntnisse der Sprachanthropologie und Soziolinguistik weiter angeregt wird. Dem steht in der Öffentlichkeit teilweise noch eine präskriptivere Sicht gegenüber, die sich in der Frage nach dem politisch korrekten Sprachgebrauch oder der Erhaltung eines präskriptiven Standards in der Schulerziehung ebenso findet wie in den Diskussionen um den angeblichen Niedergang des Englischen durch seine Rolle als internationale Verkehrssprache.

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