Hier finden Sie Abstracts zu den über das Online-Handbuch publizierten Artikeln zu induktiv aus den Sprachkulturen erschlossenen Konzepten. Hierunter fallen grundlegende sprachkritische Themen wie etwa “Sprachnormierung und Sprachkritik”, “Standardisierung und Sprachkritik”, “Sprachpurismus und Sprachkritik” oder etwa “Sprachinstitutionen und Sprachkritik”. Über den Reiter “Sprachkritik – Europäisch” gelangen Sie zu den Vergleichsartikeln, die diese Themen in sprach- und kulturvergleichender Perspektive (im Deutschen, im Englischen, im Französischen, im Italienischen und im Kroatischen) reflektiert.
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Sprachinstitutionen und Sprachkritik im Italienischen
Abstract. Die bekannteste italienische Sprachakademie ist die Accademia della Crusca, die in der Entwicklung der sogenannten Questione della Lingua eine wichtige Rolle hatte. Trotz ihres großen Erfolges löste die erste Fassung des Wörterbuches der italienischen Sprache von der Accademia della Crusca heftige Kritiken aus, vor allem während der Aufklärung. Seit einigen Jahrzehnten hat sich die Rolle der Accademia della Crusca stark verändert: Sie gilt als istituzione autorevole, die sich um die Sprachpflege und die modernen Sprachentwicklungen kümmert. Durch das Informationsblatt La crusca per voi und ihre Webseite www.accademiadellacrusca.it sensibilisiert sie für sprachkritische Fragen und antwortet auf Unsicherheiten im Sprachgebrauch.
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Sprachpurismus und Sprachkritik im Italienischen
Abstract. Die Reinheit der Sprache ist ein Hauptthema der italienischen Sprachgeschichte, das schon während der sogenannten questione della lingua aufgetaucht ist. Jedoch mündet erst einige Jahrzehnte vor der Einheit Italiens das Anstreben der Reinheit der Sprache mit Antonio Cesari und Basilio Puoti im echten Sprachpurismus. Die Verurteilung von Fremdwörtern und Neologismen, die als Barbarismen bezeichnet werden, und von allem, was die Reinheit der Sprache und ihren Ursprung (die Sprache des Trecento) beschmutzen kann, ist gnadenlos. Ein Jahrhundert nach der Überwindung des ersten Sprachpurismus folgt der faschistische Neupurismus.
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Standardisierung und Sprachkritik im Italienischen
Abstract. Standardisierung und Sprachkritik im Italienischen haben eine komplizierte Geschichte mit berühmten Teilnehmern. Viele Gelehrte, die sich während der questione della lingua fragten, welche die beste sprachliche Lösung sein könnte, um dem italienischen Volk eine allgemeine Sprache zu schenken, wurden durch die Suche nach der Standardvarietät auf den Weg zur Sprachkritik getrieben. Während die Sprachkritik im Italienischen sich in der ersten Phase präskriptiv äußerte, mit der Demokratisierung der Sprache, der Akademien und der Universitäten, nahm sie in der neuesten Phase eine substantiell deskriptive Rolle an, womit sie einfach die neuesten sprachlichen Phänomene beobachtet.
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Sprachnormierung und Sprachkritik im Italienischen
Abstract. Der Terminus ›Sprachnormenkritik‹ ist der italienischen Wissenschaftstradition völlig fremd und damit eigentlich unübersetzbar. In Bezug auf die wörtliche Übersetzung „critica delle norme linguistiche“ wird auch der Ausdruck „riflessioni sulla lingua“ vorgeschlagen.In der diachronen Perspektive war die Normenfragestellung des Italienischen mehrmals durch die sogenannte „questione della lingua“ in Angriff genommen worden. Solche mit dem Terminus Sprachnormenkritik verbundenen Fragenstellungen wurden von Puristen des Risorgimentos auch im Vorgriff auf die politische Einigung Italiens gestellt. Vor kurzem ist ein anderer wichtiger Beitrag der Accademia della Crusca im Rahmen des Bulletins „La Crusca per voi“ erschienen. Die neuesten Beiträge zu den „riflessioni sulla lingua“ heben einen progressiven Abbau des Polymorphismus in der Schriftsprache hervor, der in die Integration sprechsprachlicher Elemente in den Standard (mit einer zunehmenden Stärkung der Informalität der Sprache) und in die Regression eines monozentrischen toskanischen Modells mündet. Die Etablierung von neuen Formen geschieht in verschiedenen Kanälen: Identitätszuschreibung der Italianità im Zusammenhang mit der Toskaniesierung, Purismus in Bezug auf Fremdwörter, die sprachliche-legislative Rolle des Faschismus, die Rolle der Schulinstitutionen in der „educazione linguistica“ seit 1969 sowie die Rolle der Massenmedien für die Verbreitung des informellen Sprachgebrauchs.
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