Sprachideologien und Sprachkritik in europäischer Perspektive
Abstract. Sprachideologische Diskussionen und Diskurse sind in den hier behandelten Sprachen (also im Deutschen, Englischen, Französischen, Italienischen und Kroatischen) an Vorstellungen der soziokulturellen Identität gebunden. Im Vordergrund stand und steht für metakommunikativ reflektierende Sprachdenker, Sprachgemeinschaften oder Sprachinstitutionen meist die Frage der adäquaten Repräsentation dieser Identität durch Sprache. Im fünften Handbuchband verbinden wir das Konzept der Sprachideologien mit dem der Sprachkritik, um sprachkritische bzw. sprachreflexive Text- und Gesprächspraktiken und die damit verbundenen kognitiven, mentalitätsbezogenen und attitudinalen Dimensionen soziokulturell geprägter Sprech- bzw. Schreibkollektive zu erfassen. Die These des vorliegenden Bandes ist, dass Formen der Sprachkritik im unmittelbaren Wechselverhältnis zu Sprachideologien stehen. Im Vergleichsartikel arbeiten wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus und orientieren uns dabei an folgenden sprachideologisch relevanten Bereichen: Etablierung von Volks- bzw. Nationalsprachen, die u. a. die Varietätenvielfalt und damit einhergehende Prestigefragen tangiert, Sprachpflege, Sprachpurismus, Sprachdenker, Gelehrtenkreise, Sprachakademien und andere Autoritäten (Wörterbücher, Grammatiken) sowie Formen der Gesellschaftskritik.
Den vollständigen, zitierfähigen Artikel verlinken wir Anfang Oktober 2025.