Hier finden Sie Abstracts zu den über das Online-Handbuch publizierten Artikeln zu induktiv aus den Sprachkulturen erschlossenen Konzepten. Hierunter fallen grundlegende sprachkritische Themen wie etwa “Sprachnormierung und Sprachkritik”, “Standardisierung und Sprachkritik”, “Sprachpurismus und Sprachkritik” oder etwa “Sprachinstitutionen und Sprachkritik”. Über den Reiter “Sprachkritik – Europäisch” gelangen Sie zu den Vergleichsartikeln, die diese Themen in sprach- und kulturvergleichender Perspektive (im Deutschen, im Englischen, im Französischen, im Italienischen und im Kroatischen) reflektiert.
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Sprachinstitutionen und Sprachkritik im Französischen
Abstract. In diesem Artikel werden Organisationen vorgestellt, die sich sprachkritisch mit dem Französischen auseinandersetzen. Eine Besonderheit der französischen Sprachkultur ist die Vielfalt und Anzahl dieser Institutionen in Frankreich selbst, aber auch in anderen Ländern und Regionen der französischsprachigen Welt. Die traditionsreichste Organisation, die 1635 gegründete Académie française, kooperiert und konkurriert heute mit zahlreichen anderen staatlichen und nicht-staatlichen Einrichtungen, wobei auch in der Sprachpflege selbst die Berücksichtigung des Französischen in der Welt und seiner Varietäten immer stärker ins Zentrum rückt. Die konkrete Spracharbeit der Organisationen fokussiert sich zumeist auf die Lexik und auf die Erweiterung des Wortschatzes sowie auf die Abgrenzung gegenüber anderen Varietäten und Sprachen. Als Mittel zur Verbreitung sprachkritischer Ideen gewinnen auch bei den Sprachpflegeorganisationen die modernen Medien zunehmend an Bedeutung. Sowohl Wörterbücher wie das der Académie française als auch die von staatlichen Terminologiekommissionen bzw. französischen Expertengruppen ausgearbeiteten Terminologielisten mit Ersatzwörtern für Anglizismen werden heute im Internet mit modernen Suchmasken und Nutzungsmöglichkeiten präsentiert. Die Internetpräsenz der sprachkritischen Instanzen ist zudem über eine jeweils eigene Seite mit Informationen, Berichten und sprachberatenden Foren zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
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Sprachpurismus und Sprachkritik im Französischen
Abstract. Das Konzept des Purismus ist im Französischen spätestens seit dem 17. Jahrhundert von besonderer Relevanz. Es bezeichnet einerseits einen angestrebten sprachlichen Istzustand oder Ausgangspunkt, sowie andererseits die Aktion zum Erreichen eines solchen Zustandes. Im Artikel werden im historischen Abschnitt die seit dem 16. Jahrhundert von verschiedenen Akteuren unternommenen Bestrebungen und deren Auswirkungen auf die französische Sprache aufgezeigt werden. Anschließend wird es um die gegenwärtigen Entwicklungen und die linguistischen Bereiche gehen, in welchen sprachpuristische Tendenzen seit dem 20. Jahrhundert zu beobachten sind.
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Standardisierung und Sprachkritik im Französischen
Abstract. In diesem Artikel wird der Zusammenhang von Standardisierung und Sprachkritik im Französischen untersucht. Dieser ist insbesondere durch die allgemein retrospektiven Tendenzen sowie die besondere Relevanz der Prestigefrage des Französischen von Interesse. Die historischen Betrachtungen zeigen, wie die Standardisierung des Französischen seit dem 15. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlief, wobei insbesondere auf die spezifische Rolle des Großraums Paris eingegangen wird. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf dem 17. sowie 18. Jahrhundert, in welchen der gute Sprachgebrauch (bon usage) am königlichen Hof ausschlaggebend war. Die Erläuterungen zur Gegenwart betreffen aktuelle Entwicklungen in den Bereichen der Lexik, der Orthographie sowie der Grammatik. Sowohl für die diachronen als auch für die synchronen Untersuchungen werden die beteiligten Akteure sowie die Mittel zur Umsetzung der Standardisierungsprozesse genannt.
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Sprachnormierung und Sprachkritik im Französischen
Abstract. Wenngleich das Konzept der Sprachnormenkritik selbst in der französischen (Wissenschafts-) Tradition nicht verankert ist, werden Sprachnormen in Frankreich in laienlinguistischer, philologischer und linguistischer Perspektive über die Jahrhunderte puristisch und präskriptiv diskutiert. Dies impliziert eine negative Bewertung zahlreicher Varianten des Sprachgebrauchs. Im Artikel wird dargelegt, welche Schwerpunkte die Sprachnormendiskussion seit dem 17. Jahrhundert prägten: Ist anfangs der ‚bon usage’ das den Diskurs bestimmende Konzept, rückt im 18. Jahrhundert und während der Französischen Revolution die Frage der angemessenen Umsetzung politischer und sozialer Ideen durch Sprache in der Debatte des abus des mots in den Mittelpunkt. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wird der Zugang zur Schriftsprache durch die systematische Alphabetisierung erweitert. Zugleich tritt die Diskrepanz zwischen Normanspruch und Sprachwirklichkeit zutage (crise du français). Schwerpunkte der Sprachnormendiskussion im 20. Jahrhundert sind die Orthographie, die Lexik (Neologismen, Anglizismen), die Morphosyntax (z. B. Gebrauch des subjonctif) sowie die Phonologie (Diskussion um notwendige und unnütze Formen der liaison).
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